BERLIN — In dem Flächenland konnte die SPD alle sechs Direktmandate für sich gewinnen. Während der vorletzten Wahl im Jahr 2017 sah die Welt noch anders aus — da konnte die CDU alle Wahlkreise von ihren Kandidaten überzeugen.
Die SPD
Die Sozialdemokraten könnte es bei einem schlechten Ergebnis hart erwischen. Die Wahl des Jahres 2021 hat aus Mecklenburg-Vorpommern mit sechs Direktmandaten ein rotes Bundesland gemacht. 2025 könnte es jedoch wieder so aussehen wie 2017, falls aus den Umfragen auch Wahlergebnisse werden. Nur zwei Abgeordnete würden bleiben.
Alle wollen wieder antreten: Frank Junge, Reem Alabali-Radovan, Anna Kassautzki, Johannes Arlt, Erik von Malottki, Katrin Zschau.
Die ersten beiden Listenplätze dürften ziehen. Die Liste soll paritätisch aufgestellt werden und üblicherweise auch auf eins und zwei nach den Regionen Mecklenburg und Vorpommern.
Das Problem ist, Listenanführer Frank Junge wird wohl aus Hierarchie-Gründen Staatsministerin Alabali-Radovan weichen müssen, beide kommen aber aus Mecklenburg.
Die CDU
Die Konservativen haben Aufholbedarf. Mit dem Ende der mecklenburg-vorpommerischen Kanzlerin verlor die CDU den Merkel-Vorteil bei den Erststimmen.
Jetzt will die CDU die Wahlkreise zurückgewinnen — und zwar alle. Doch das könnte besonders wegen der AfD schwierig werden.
Spitzenkandidat wird voraussichtlich wieder Philipp Amthor. Bisher nominiert ist jedoch nur Dietrich Monstadt. Ob Simone Borchardt nochmal antreten will, ist offen. Die Liste der Nord-Ost-CDU wird erst im Februar zusammengestellt.
Die AfD
Derzeit sind vier Abgeordnete der AfD im Bundestag, obwohl 2021 nur drei Abgeordnete eingezogen sind. Der Grund dafür ist der Wechsel von Dietmar Friedhoff aus Niedersachsen nach Mecklenburg-Vorpommern. Er will — wie Leif-Erik Holm, Enrico Komning und Ulrike Schielke-Ziesing — 2025 wieder antreten.
Die Chancen auf Direktmandate stehen gut, bei der Europawahl war die AfD in jedem Wahlkreis stärkste Kraft. Die Landesliste ist für die Partei demnach nicht wirklich bedeutend. Die ersten beiden Plätze stehen dennoch fest: Holm, gefolgt von Komning.
Eng werden könnte es für Friedhoff. In seinem Wahlkreis Rostock Stadt ist die AfD etwas schwächer. Auch auf der Landesliste wird er höchstens den vierten Platz einnehmen. Dafür sind schon weitere Kandidaten für andere Wahlkreise im Gespräch, die bislang kein Bundestagsmandat hatten — wer das sein wird, wird im November entschieden.
Die GRÜNEN
In Mecklenburg-Vorpommern ist es ein Trauerspiel für die Partei — sie kratzt sogar an der Fünf-Prozent-Hürde. 2021 lag sie zwar deutlich darüber, bei der Europawahl aber knapp darunter.
Der erste Platz auf der Liste dürfte für Claudia Müller sicher sein. Sie ist die einzige mecklenburg-vorpommerische Grüne im Bundestag und will wieder antreten.
Die FDP
Die Liberalen müssen zittern — und Christian Bartelt auch. Er ist im Juli 2023 für Hagen Reinhold in den Bundestag nachgerückt und will 2025 auf Platz eins wieder antreten. Einen Gegenkandidaten hat er derzeit zwar keinen — aber ob die Liberalen es überhaupt wieder in den Bundestag schaffen, ist mehr als zweifelhaft.
Bei der Bundestagswahl 2021 holten die Ostsee-Liberalen noch über 7 Prozent; bei der Europawahl im Juni waren es keine 3 Prozent mehr. Die Landesliste soll Ende November stehen.
Die LINKE
Für die Linken sitzen derzeit Dietmar Bartsch und Ina Latendorf im Bundestag. Bartsch hat sich noch nicht erklärt und dürfte gemeinsam mit Weggefährte Gregor Gysi in Berlin entscheiden, ob sich der Kampf noch einmal lohnt. Latendorf dürfte noch einmal antreten.
Das BSW
Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat bisher nicht mal einen Landesverband. Doch Wagenknechts Partei wird wahrscheinlich gut abschneiden — laut Umfrage wäre das Bündnis Stand Mai mit zehn Prozent´ viertstärkste Kraft in Mecklenburg-Vorpommern.